Hallo Ihr Lieben,
wie gestern versprochen, heute der Eintrag über ein Buch, das ich gestern zu Ende gelesen hatte.
http://natascha-kampusch.at.s3.amazonaws.com/domains/natascha-kampusch.at/wp-content/uploads/2011/06/Kampuschs-Buch-_3096-Tage_-ausgezeichnet-_-Kleine-Zeitung110530.pdf
Mich hat die einfache Ehrlichkeit dieser Frau schwer beeindruckt.
Sie schildert ihre unglückliche Kindheit, die Entführung, die
Gefangenschaft, ihre Demütigungen und Verletzungen kühl und doch sehr
ergreifend.
Sie zeigt Größe, dass sie dem Täter, trotz dessen was er ihr antat, nicht hasst. Und sie beschreibt das Stockholm-Syndrom als Diskriminierung. Und diese Frau hat so recht damit.
Wenn man vom Entführer abhängig von Lebensmitteln und Wasser ist,
fügt man sich automatisch. Das würde jeder Mensch tun. Natascha Kampusch
war 8 1/2 Jahre gefangen, man ist gezwungen seinem Entführer zu
vertrauen und auch die guten Seiten der Gefangenschaft zu schätzen.
Ansonsten zerbricht man daran.
Aber Natasche Kampusch kehrte nicht als gebrochene Frau zurück, sie
behielt den Kopf oben und ihre Würde. Damit kamen die Medien und
Gesellschaft nicht klar. Die Gesellschaft braucht ein klares schwarz und
weiß, ein gut und böse. Und sie brauchte vor allem ein schwaches,
erniedrigtes Opfer. Doch all das was die Gesellschaft brauchte gab ihnen
Natascha Kampusch nicht also wurde das Urteil vom Stockholm-Syndrom ihr
auferlegt.
Weil wir Menschen, die Dinge, die wir nicht verstehen, benennen und
als Krankheiten, Beeinträchtigungen, Syndrome, Behinderungen einordnen
müssen. Warum auch immer.
Mehr möchte ich jetzt gar nicht schreiben, am besten Ihr lest dieses bemerkenswerte Buch selbst und entscheidet für Euch.
Liebe Grüße
Eure Anke